Münster (
cpm
).
Gerade jungen Flüchtlingen
muss es nach Auffassung der Aktionsgemeinschaft Junge Flüchtlinge ermöglicht
werden, unter würdigen Bedingungen aufzuwachsen. Für sie sollte das Land
Nordhrein
-Westfalen eine Begrüßungskultur entwickeln.
Notwendig seien aber auch konkrete Maßnahmen. Die Aktionsgemeinschaft
unterstützt zum Weltkindertag am Freitag (20. September) die Forderung der
Landesregierung, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum
Asylbewerberleistungsgesetz umzusetzen. "Dass Asylbewerber immer noch
keinen Rechtsanspruch auf ungeminderte Sozialleistungen haben, ist ein Skandal,"
kritisiert Barbara Klein-Reid beim Diözesancaritasverband Münster, einem der
Mitgliedsverbände der Aktionsgemeinschaft. Das Asylbewerberleistungsgesetz
müsse abgeschafft werden und die Flüchtlingsfamilien einen Rechtsanspruch auf
Unterstützung in Höhe des Arbeitslosengeldes II erhalten.
Entsprechend den Bestimmungen der UN-Kinderrechtskonvention
müssten die Flüchtlingskinder die gleichen Rechte wie einheimische Kinder
erhalten. Daraufhin müssten die "asyl-, aufenthalts- und sozialrechtlichen
Grundlagen überprüft werden", erklärt Klein-Reid. Zu prüfen sei auch, ob
nicht mehr Flüchtlinge aus aktuellen Krisenregionen aufgenommen werden könnten.
Zu begrüßen ist aus Sicht der Aktionsgemeinschaft Junge
Flüchtlinge eine gemeinsam von Land und Verbänden erarbeitete Handreichung zum
Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, die besonders
schutzbedürftig seien. Probleme gebe es bisher im Spannungsfeld zwischen dem
Kinder- und Jugendhilferecht sowie dem Aufenthalts-und Asylrecht, erläutert
Barbara Klein-Reid. Junge Flüchtlinge seien "zuerst Kinder und
Jugendliche", betont die Caritas-Mitarbeiterin.
087-2012 20. September 2013