Die politische Dimension beinhaltet das Agieren auf kommunaler, regionaler, Länder- und Bundesebene sowie die Berücksichtigung der internationalen Perspektive. Auch ist die Zusammenarbeit von verschiedenen Fachgesellschaften und das Fördern von Forschungsarbeit eingeschlossen.
Dies erfolgt stets unter Beachtung des demografischen Wandels und dem Ziel der Förderung des gesellschaftlichen Dialogs.
Palliative Kultur
Die Ermöglichung eines Sterbens in Würde sowie die Ganzheitlichkeit des palliativen Ansatzes und Hospizarbeit gehören zu unseren ureigenen Aufgaben und entsprechen dem Selbstverständnis caritativer Einrichtungen und Dienste. Dies betrifft Versorgungsangebote aus allen Bereichen der Gesundheitshilfe, Teilen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfen sowie der sozialen Arbeit.
Charta und Dimensionen
Mit dem Themenjahr Palliative Kultur eröffnet die Caritas für das Bistum Münster einen kreativen Rahmen, um diesen Bereich kompetent weiter zu erschließen und zu gestalten. Entlang der Leitsätze der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland haben wir drei verschiedene Dimensionen herausgestellt.
Politische Dimension
Gesellschaftliche Dimension
Die gesellschaftliche Dimension stellt die Vielfalt der Gesellschaft in den Fokus. Eine sektorübergreifende Versorgung, die Förderung der Netzwerkarbeit mit den multiprofessionellen und interdisziplinären Besonderheiten, die Bekanntmachung von Angeboten und besonders die Optimierung von Zugänglichkeit von Angeboten für alle Menschen werden hier besonders in den Blick genommen.
Individuelle Dimension
Die individuelle Dimension beinhaltet die verschiedenen Perspektiven der Betroffenenbzw. der lebenszeitverkürzt Erkrankten, deren Zugehörigen und aller haupt- und ehrenamtlich Tätigen in diesem Feld.
Insgesamt steht die Vermittlung von verschiedenen Kompetenzen im Fokus, um zum einen mögliche Herausforderungen aus der ganzheitlichen und ethischen Perspektive zu durchleuchten und zum anderen die bedarfs- und bedürfnisorientierte Versorgung am Lebensende sowie die Integration der Betroffenen und seiner Zugehörigen zu fördern.
Die Charta umfasst fünf Leitsätze und beinhaltet verschiedene Ziele und Handlungsbedarfe zur Verbesserung der Umsorgung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland:
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Warum ein Themenjahr?
Mit den Veranstaltungen im Themenjahr wollen wir ein Bewusstsein schaffen, informieren und den Weg zu einer palliativen Kultur aktiv mitgestalten. Wir wollen erreichen, dass
- die palliative und hospizliche Kultur unserer Mitglieder und Träger gestärkt wird,
- die palliative und hospizliche Netzwerkarbeit weiter ausgebaut wird,
- die Thematik und die damit verbundenen Diskurse transportiert werden,
- palliative und hospizliche Angebote als Wesensmerkmal einer lebensweltorientierten und menschendienlichen Caritaskultur akzentuiert werden,
- Qualifizierung, Information und Vernetzung gefördert werden und
- ein nachhaltiger Wettbewerbs- und Wirtschaftsvorteil durch die Implementierung von palliativen und hospizlichen Strukturen entwickelt wird.
Veranstaltungen und Verlauf
Im Themenjahr betrachten wir die Bedeutung, Herausforderungen und praktischen Handlungsräume in unterschiedlichen Veranstaltungen und Aktionen. Einige der Veranstaltungen sind öffentlich, andere richten sich an Mitarbeitende und Freiwillige der Caritas- und Fachverbände im Bistum Münster.
Januar 2024
- Unterzeichnung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland durch den Vorstand
- 3. Durchgang der Fortbildung „Todeswünschen begegnen: Begleitung von Menschen am Lebensende in katholischen Organisationen“
Februar 2024
- „Palliative Caritas-Tour“ - Teil 1 am 16. Februar 2024 als Anlass zum Tag der Kinderhospizarbeit (10. Februar 2024)
- Fortbildung „Somewhere over the Rainbow” am 21. Februar 2024
Durch die Fortbildung sollen Unsicherheiten, Berührungsängste und Sprachlosigkeit gegenüber schwerkranken und sterbenden Menschen überwunden werden sowie eine palliative Kultur in den Einrichtungen (weiter-) entwickelt werden.
Zielgruppe: Für Caritas-Mitarbeitende und Ehrenamtliche
Anmeldung
März 2024
- Einsegnung der neuen Malteser Wünschewagen
- 1. Fachtagung Palliative Care "Die Gesundheitliche Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase auf dem Prüfstand" am 19. März 2024
Wir blicken auf einige Jahre gelebte Beratungspraxis der gesundheitlichen Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase zurück und möchten diesen Fachtag für eine Standortbestimmung nutzen.
Veranstalter: Diözesancaritasverband Essen, Diözesancaritasverband Münster, Caritasbildungswerk Ahaus
Zielgruppe: Öffentliche Veranstaltung
Ort: Essen
Anmeldung
Juli 2024
- Palliativer Fachtag am 2. Juli 2024 mit dem Bereich Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
„Und plötzlich ist das Leben kurz“ – palliative Versorgung und Begleitung von Familien, in denen ein Kinder oder ein Elternteil lebensverkürzt erkrankt ist
Zielgruppe: Für Caritas-Mitarbeitende und Ehrenamtliche
Ort: Münster
September 2024
- Welt-Suizid-Präventionstag am 10. September 2024 ab 19:00 Uhr: Aktion mit Herrn Golli Marboe („Notizen an Tobias“)
Zielgruppe: Öffentliche Veranstaltung
Ort: in Münster ab 19 Uhr in der Alexianer Waschküche
- Fortbildung am 18. September 2024: "Einrichtungsleitungen, Werkstattleiter*innen und Angehörigenvernetzung als Partner“ gemeinsam dem Bereich Teilhabe für Menschen mit Behinderungen und Sozialpsychiatrie
Zielgruppe: Caritas-Mitarbeitende und Ehrenamtliche
Ort: Münster
Oktober 2024
- „Palliative Caritas-Tour“ - Teil 2 als Anlass zum Welthospiztag (12. Oktober 2024)
- Fachtag „Abschiedskultur in der Tagespflege“ am 10. Oktober 2024 (in Planung)
Ort: Diözesancaritasveband, Münster
November 2024
- Themenabend "Erbschaftssteuerrecht, Patientenverfügung, Vorsorgevollmachten" mit der Caritas Gemeinschaftsstiftung + Liudgerstiftung (in Planung)
Zielgruppe: Öffentliche Veranstaltung
Ort: Münster, Franz Hitze Haus
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Abschlussveranstaltung mit dem Ethikforum im Bistum Münster und dem Franz Hitze Haus am 05. November 2024
Zielgruppe: Öffentliche Veranstaltung
Ort: Franz Hitze Haus, Münster
Palliative Fallberatung in Einrichtungen und Diensten der Caritas
Hintergrund
Fragen zum Lebensende sind oft eine besondere Herausforderung. Die Mitarbeitenden werden dabei mit den Themen zu Tod, Sterben und Würde konfrontiert, manchmal auch unerwartet. Manche Entscheidungen oder Situationen können ein Dilemma auslösen. Ursachen können z. B. die Veränderung einer Situation, des körperlichen oder seelischen Zustands eines Menschen oder der Ressourcen sein.
Umsetzung
Die palliative Fallberatung bietet die Möglichkeit, eine scheinbar unlösliche Situation oder sehr unsichere Entscheidungen systemisch zu überdenken und über den Austausch Lösungen zum Umgang zu erhalten. Sie soll vor Ort in der Einrichtung oder dem Dienst angeboten werden, um konkrete ethisch problematische Praxisfälle zu bearbeiten. Dies soll möglichst interdisziplinär geschehen und wird durch einen neutralen Moderator begleitet, sodass ein konkreter Einzelfall aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und beraten werden kann.
Angebot
Von März bis Oktober 2024 bietet die Caritas für das Bistum Münster palliative Fallbesprechungen an. Die ausgebildeten Ethikberater kommen zu Ihnen in die Einrichtung oder in Ihren Dienst und werden gemeinsam mit den Mitarbeitenden und bei Bedarf auch weiteren Beteiligten (z. B. Angehörige Ärzte, Therapeuten etc.) konkrete Einzelfälle betrachten, um gemeinsam Auswege aus scheinbar ausweglosen Situationen zu finden.
Bei Interesse oder Rückfragen zum Angebot können Sie bei Nicole Rusche (rusche@caritas-muenster.de) unter dem Stichwort „Palliative Fallberatung“ bewerben.